Schachlehrbücher
– nicht nur für Kinder und Jugendliche Einführungen und mehr – nicht nur für Kinder und Jugendliche – ![]() ![]() |
Übersicht |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() [How to Beat Your Dad at Chess] |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
|
Schachlehrbücher für Kinder und Jugendliche |
Schachlehrbücher
für Kinder und Jugendliche gibt es inzwischen viele. Doch nicht alle
sind uneingeschränkt empfehlenswert. Die Auswahl ist jedoch ungleich
besser als vor über dreißig Jahren, als ich meinen Übungsleiterschein
machte und Bodo Götze: Zweiundzwanzig
Stunden Schachunterricht kursierte, das ziemlich
lehrerhaft daher kaum, aber nicht mal für Einsatz mit Lehrer oder
Trainer so richtig empfehlenswert war. Das systematische Schachtraining beginnt mit der Regelkenntnis und dem Erwerb verschiedener Diplome des Deutschen Schachbundes. Ebenso gut – nach meiner Erfahrung sogar besser, da breiter gegliedert – kann man mit den Diplomen des Brackeler Schachlehrgangs arbeiten (siehe unten). Die nachfolgenden Besprechungen sind auswahlartig. Auch hier nicht genannte Einführungsbücher für Kinder und Jugendliche können gut sein. Ich kenne nicht alle. Die Einstufungen legen starkes Gewicht auf geeignet für
|
Murray Chandler, Helen Milligan: Schach für Kinder |
Wenn man heute
dem Kind ein Buch in die Hand drücken will und kein Trainer
Hilfestellung geben kann (weil beispielsweise die Eltern selbst nicht
Schach spielen) ist eigentlich Murray Chandler, Helen Milligan: Schach
für Kinder die einzige Option. Es bringt gut aufbereitet das Wichtigste für die Anfänger um loslegen zu können. Sehr gut, da es der ersten Planbildung dienen kann, ist die Traumstellung von Weiß (S. 92). Dass als erste Eröffnung Französisch gezeigt wird (S. 90-91), passt mir nicht, ebensowenig, dass bei der Eröffnungsübersicht die Geschlossenen am Anfang stehen (S. 94) und bei den Offenen Spielweisen nur Spanisch erwähnt wird (S. 95). Aber das ist kein ernstes Manko, denn es werden wirklich nur die ersten Züge gezeigt. Dagegen vermisse ich schmerzlich das Mattsetzen mit König und Turm. |
Markus Spindler: Schachlehrbuch für Kinder |
Mit Anleitung,
es muss nicht einmal ein erfahrener Trainer sein, empfehle ich die zwei
Bände von Markus Spindler: Schachlehrbuch
für Kinder, erster
Band für Anfänger, der zweite für Fortgeschrittene. Es ist – ähnlich
wie das Standardwerk Zug
um Zug von Pfleger, Kurz
& Treppner – textlastig. Doch der Aufbau
gefällt mir (ebenso wie bei den Diplomheften des Brackeler
Schachlehrgangs, siehe weiter
unten) am besten: kurze einleitenden Brett- und Figurenvorstellung,
dann im 2. Kapitel Mattsetzung mit verschiedenen Figuren. Im Kapitel 3
werden mit Rochade und En-Passant-Schlagen die letzten Regeln erläutert
(die etwas missverständlich als zwei Sonderregeln eingeführt werden)
und Grundlagen für Mittel- und Endspiel gelegt. Das 4. und letzte
Kapitel im 1. Band widmet sich den Endspielen. Dabei wird es schon
ziemlich anspruchsvoll. Erst im zweiten Band geht Spindler im Partieverlauf nach vorne: Kapitel 5: „Das Mittelspiel”, Kapitel 6: „Wie beginne ich eine Partie?”. Das erscheint mir goldrichtig zu sein. Es folgt noch etwas Turnierschach (7. Kapitel) und einige Lehrpartien im 8. Kapitel. |
Beide Werke, also Chandler und Spindler, streuen Kontrollfragen und Aufgaben ein. Die Lösungen dazu bietet Spindler erst im 2. Band, doch da beide Bände zusammen gehören, ist das kein Nachteil. |
Bodo Starck: Schach macht Spaß! Ein Schachbuch für Kinder |
Zwischen den
beiden Hauptempfehlungen steht Bodo Starck: Schach macht Spaß! Ein
Schachbuch für Kinder. Es eignet sich durch Aufmachung und
grosse Diagramme zum Selbstudium für Kinder und Jugendliche. Ein
schweres (leicht zu behebendes) Manko ist, dass beim Remis nur das
Dauerschach, nicht aber die dreimalige Stellungswiederholung genannt
wird. Das Dauerschach ist zwar die häufigste Stellungswiederholung,
aber nur ihr Spezialfall. Meine Erfahrung zeigt, dass man Kinder zwar
nicht in der ersten Stunde alle Schachregeln runterbeten soll, aber man
kann (und muss) ihnen – im Laufe eines mehrteiligen Lehrgangs – alle
Regel korrekt vermitteln. Beim Mattsetzen kommt zuerst der Turm (S. 38-42). Das gefällt mir, weil ich es für grundlegend halte. Das wichtige Mattsetzen mit Turm und König erhält aber nur ein Teilbild erhält (S. 38, b) und ein schon etwas kompliziertes Beispiel (S. 39, Nr.2). Durch die Gliederung in 120 Fragen (mit grossen Diagrammen!) eignet sich Schach macht Spaß! fürs Selbststudium. |
Helmut Pfleger, Eugen Kurz & Gerd Treppner: Zug um Zug |
Das
Standardwerk für die drei Diplome des DSB (Bauern–, Turm– und
Königsdiplom) von Pfleger, Kurz &
Treppner kann man gut als Trainer verwenden. Zum Selbststudium von
Kindern es
weniger geeignet, jedoch für Jugendliche über 12-14 Jahre. Es ist
einfach zu
textlastig. Auch dieses Werk setzt anmessen viele Kontrollfragen zur Absicherung des Gelernten ein. Wen keine der anderen Empfehlungen anspricht, trifft mit diesem bewährten Werk sicher keine schlechte Wahl. |
Christian Goldschmidt: Brackeler Schachlehrgang |
Für die Arbeit
mit Schachgruppen haben sich die Broschüren zu den Diplomen des
Brackeler Schachlehrgangs bewährt. Es sind inzwischen fünf für Bauern-,
Springer-, Läufer-, Turm- und Damendiplom. Das Material ist einsetzbar in Gruppen und Schulklassen und im Einzeltraining zuhause. Man kann die Schüler zu Hause Übungen machen lassen und exemplarisch Übungen vorbesprechen oder nachbereiten. Selbststudium ist möglich, aber begleitende Unterstützung durch Übungsleiter/Trainer oder Lehrer wird empfohlen. Dazu gibt es auch Begleitmaterial für Lehrer und Übungsleiter, das man online erhält ( ![]() |
Heinz
Brunthaler: Schach-Lehrbuch für Kinder & Eltern – vom Anfänger zum ersten Turnier |
Dieses Lehrbuch hat den Anspruch bis zum ersten Turnier
zu führen. Den löst es mit dem Kapitel "Vorbereitung auf das erste
Turnier" (S.134-158) glänzend ein. Bis zur Parkplatzsuche vorm Turnier
ist alles berücksichtigt. Ein weiterer Höhepunkt ist das Kapitel "Wir
lernen eine Eröffnung: Die Schottische Partie" (S. 45-61). Als Anfängerbuch oder gar zum Selbststudium ist das Werk dennoch nicht geeignet. Der Text setzt die Kenntnis der Regeln voraus (S. 7), man findet sie ziemlich am Ende (197-200) kurz aufgelistet. Brunthaler beginnt den eigentlichen Stoff sofort mit der Schachnotation. Die erste explizite Regel ist das En-passant-Schlagen (S. 18; inkonsequent, da die Regelkenntnis vorausgesetzt wurde). Die folgenden Kapitel sind dann didaktisch durchaus klug strukturiert:
Die Sprache richtet sich mit "du" direkt an die Kinder, abschnittsweise an die Eltern. Mit Schach-Lehrbuch für Kinder & Eltern hat man also ein Werk mit Höhen und Verbesserungsfähigem. Seit 2011 liegt eine 2. überarbeitete Auflage vor, die mir aber nicht zur Verfügung stand. |
Die nachfolgenden Werke beanspruchen weder durch Titel, Untertitel noch Inhalt Lehrbücher für Kinder oder Jugendliche zu sein. Sie sind aber für Anfänger oder Einsteiger konzipiert und werden deshalb kurz für ihre grundsätzliche Eignung und ihre spezielle Eignung für Kinder oder Jugendliche kurz besprochen. |
Lehrbücher für Anfänger oder Einsteiger |
James Eade: Schach für Dummies. Holger Möller, Übs. 2., überarbeitete Auflage |
Wie das Schach-Lehrbuch für Kinder &
Eltern von Heinz Brunthaler setzt auch Schach für
Dummies
voraus, dass man schon weiß, wie Schach gepsielt wird (S. 19). Der
Verfasser meint das aber nicht so ernst: alle Regeln werden erklärt,
wenn auch teilweise kunterbunt aufs Buch verteilt. Schach für Dummies wird besonders die Leser ansprechen, die bereits anderer Werke dieser Serie studiert haben oder dicke Computer-Handbücher kennen und lieben. Es bietet ein umfangreiches Kompendium für alle möglichen Schachfragen. Das geht von den Regeln bis zu den stärksten Spielern der Schachgeschichte und einem reichhaltigen Glossar. Positiv fällt auf, dass – gemäß dem "Für Dummies"-Anspruch – mit Diagrammen nicht gespart wird. Die Struktur des Stoffs ist nicht immer angemessen. In zahlreichen Kapiteln werden Mattbilder und Kombintion exerziert, dazu Stellungsbilderkennung (sehr gut!) und Bauernstrukturen (sehr gut!). Dann erst folgen im 10. Kapitel "Spezialzüge" das en-passant Schlagen, die Bauernumwandlung und die Rochade. Das Remis kommt so richtig erst auf S. 280. Dem Übersetzer Holger Möller gelingt es den oft technischen Stoff gut zu formulieren. Einen wichtigen Merksatz, der trotz Fettdruck von "Wichtig" leicht überlesen würde ergänzt er sogar durch eigenen Hinweis in Klammern (S. 26-27). Allerdings übersetzt er die Bauernumwandlung mit dem ungebräuchlichen "Promotion" (S. 166). In der 2., überarbeiteten Auflage sind zahlreiche Ungenauigkeiten oder Schlampereien des Verfassers zu beklagen:
|
Enno Heyken: Schach für Einsteiger: Regeln, Strategien, Tests – Auflage 1999/2002 |
Schach
für Einsteiger besticht beim ersten Durchblättern durch
eine ansprechende, das Lernen unterstützende Aufmachung: zahlreiche
Diagramme, rote Wirkungslinien der Figuren, durch rote Nummern sind die
Diagramme gut dem Text zugeordnet, die Randbeschriftung klärt auf, wo
man sich gerade befindet. Der Inhalt offenbart Licht und Schatten. Gegenüber anderen Einführungsbüchern bietet das Werk einen stattlichen Taktikteil und – noch ungewöhnlicher – viel Strategisches. Drei Tests sind eingestreut: Regeln, Kombinationen, Abschusstest mit Schwerpunkt Strategie. Das ist originell und in dieser Ausprägung einzigartig. Das Buch begleitet also den reinen Anfänger bis weit über die Regelkenntnis hinaus. Allerdings ziehen zahlreiche Schatten durchs Buch. • Es beginnt mit acht Seiten "Geschichte des Schachs und seiner Weltmeistermaschaften", sicher nicht der rechte Einstieg für jemand, der das Schachspielen lernen will. • Das Remis wird ungenau angegeben: Stellungswiederholung (S. 23) und 50-Züge-Regel (S. 24) muss reklamiert werden. Im nachfolgenden Beispiel erinnert sich der Autor der notwendigen Reklamation (S. 24). • Katastrophal ist die Beschreibung der Rochade. Ich habe lange überlegt, ob ich den Schmarrn zitieren soll, ich tue's, weil es mir sonst niemand glaubt: „Bei der Rochade den Turm direkt neben den König ziehen und dann mit dem König über den Turm springen” (S. 25, rechte Spalte). Wer den Turm direkt neben den König zieht hat auf dieser Seite das Rochaderecht verwirkt! Diese beschreibung ist besonders ärgerlich, weil es der Autor in der linken Spalte derselben Seite korrekt beschreibt. Abgesehen von der ungenauen Remisregel und der falschen Beschreibung der Rochade kann sich Enno Heyken in Schach für Einsteiger nicht recht entscheiden, ob es für Kinder oder Erwachense gedacht ist. Kinder mögen an den zehn Seiten Forderungen der Schachfiguren (S. 63-72) Gefallen finden (obwohl ich nicht mal das glaube). Inhaltlich durchaus anspruchsvoll stören die Selbstgespräche der Figuren aber den erwachsenen Leser. Nur Erwachensen ist andrerseits der schon erwähnte historische Einstieg und der strategische Schwerpunkt zuzumuten. Doch bevor ich hier gut und schlecht abwäge: die Rochadeanweisung ist ein Killerargument gegen das Werk. Das ist schade, da es ansonsten (thematisch, diagrammmäßige Aufbereitung) viele Pluspunkte aufweist. |
Günter Lossa: So lernt man Schach: Ein Leitfaden für Anfänger des königlichen Spiels |
Der erste Eindruck von So lernt man Schach ist sehr
solide um nicht
zu sagen hausbacken. Man sollte das Buch aber nicht unterschätzen. Lossa führt die Figuren ausführlich und sukzessive ein. Dabei beginnt – ich fühle meine jahrelange Praxis bestätigt – mit dem Turm. Mit ihm kann man prima die Mattsetzung erklären, ebenso Opposition, Tempozug und Zugzwang. Das ist schon allerhand für den Anfang und der Anfänger wird das Mattsetzen mit König und Turm nie mehr vergessen. Dann folgen – wie bereits angedeutet – die anderen Figuren. Beim Bauern wird Lossa fast zu ausführlich für einen Anfänger. Er erklärt den Bauerndurchbruch bevor er dann im 11. Kapitel die Grundstellung erläutert und im folgenden 12. Kapitel die Rochade erklärt. Lobenswert sind die folgenden Kapitel "Eröffnung", "Figurenentwicklung" und "Kampf ums Zentrum". Sie helfen den Anfänger beim Beginn einer Partie. Etwas bieder, aber durchaus empfehlenswert. Man merkt an der Struktur des Inhalts, dass der Autor selbst viele Kurse gegeben hat. Davon profitiert der Leser.
|
Kurt Richter, Jerzy Konikowski: Mein erstes Schachbuch. Ein Ratgeber für Anfänger |
Bei Mein
erstes Schachbuch handelt es sich um einen Longseller der
Schachliteratur. Schon in meinen Schachanfängen um 1960 verstand es
Kurt Richter mit vergnüglichen und lehrreichen Kombinationsbüchern die
Liebe zum Schachspiel zu fördern. Jerzy Konikowski hat das Werk
überarbeitet und vor allem 50 Kurzpartien durchweg aus den 1990-er
Jahren eingefügt. Trotzdem Mein erstes Schachbuch keine Kenntnisse voraussetzt und mit den Erklärungen der Schachregeln beginnt bleibt es doch dem Hauptziel treu: „die im Schach liegenden Schönheiten von vielen Seiten zu beleuchten und so zur weiteren Beschäftigung mit dem "Königlichen Spiel" anzuregen” (Umschlagtext). Genau dies leistet das Buch. Der Schwerpunkt liegt auf Partieausschnitten, für den Anfänger geeignete Studien und die erneuerten 50 Kurzpartien. Die vier Übungsteil sind jedem Anfänger sehr zu empfehlen. Sie sind lehrreich udn didaktisch klug ausgewählt. Sehr bedauerlich und ärgerlich ist auch hier die falsche Beschreibung der Rochade: „Weiß und Schwarz haben einen Turm an ihren König herangezogen, sind dann mit dem König über den Turm hinweggesprungen und haben ihn auf der anderen Seite unmittelbar neben den Turm gestellt” (S. 15). Mein erstes Schachbuch kann wirklich das erste Schachbuch sein, nachdem der Anfänger sich mit einem anderen, besser geeigneten Lehrbuch die Grundlagen der Schachregeln erarbeitet hat. Für den blanken kindlichen Anfänger kann es nicht empfohlen werden. |
![]() |
Zusammenfassung Meine Prioritäten sind also, fürs
|
Falsche Rochade und Brettstellung |
Es ist verwunderlich, wie viele der obigen Lehrbücher
die Rochade genau verkehrt herum propagieren: zuerst der Turm, dann der
König, obwohl die Rochade ausdrücklich ein Königszug ist. Noch krasser ist es – nicht bei Lehrbüchern, aber bei Schach in den Medien – mit der Lage des Bretts. Alle Lehrbücher sind sich da – Caissa sei Dank – einig: rechtes Feld unten ist ein weißes Feld. James Eade weist darauf hin, dass es insbesondere in Hollywood öfter falsch gemacht wird (S. 31, ![]() ![]() Der Wahrscheinlichkeit nach müßte das Brett selbst bei absoluten Laien in etwa 50 % der Fälle richtig liegen. Tut es aber nicht! Eine Erklärung dafür fehlt mir. Es sei denn, ich registriere vornehmlich die falschen Fälle. |
Links |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Literatur |
Über
den![]() beziehbar |
Über
den ![]() beziehbar |
|
![]() |
![]() |
![]() |
Christian
Goldschmidt: Brackeler
Schachlehrgang – Springerdiplom![]() |
||
![]() |
![]() |
![]() |
Christian
Goldschmidt: Brackeler
Schachlehrgang – Turmdiplom![]() |
||
![]() |
![]() |
|
|
Für Kinder und Jugendliche nicht besonders geeignet | ||
Bei Amazon nachschauen | Bei Amazon nachschauen | |
![]() |
![]() |
|
![]() |
![]() |
![]() |
Enno
Heyken: Schach für
Einsteiger: Regeln, Strategien, Tests. Niedernhausen:
Falken, 2002. Taschenbuch, 128 Seiten![]() |
||
![]() |
![]() |
|
![]() |